#COMPETENCECALL: Jeden Freitag, 12:30 bis 13 Uhr via Teams-Meeting
Zur Unterstützung unserer Kunden und Interessierten startete Project Competence am 20. März 2020 einen regelmässigen Call, in welchem die dringlichsten Fragen um die Situation "Neue Normalität mit Corona" aufgegriffen wurden.
Wenn die globale Covid-19-Pandemie etwas bewiesen hat, dann dass die digitale Transformation durchaus disruptiv und unsanft von statten gehen kann. Die zehn Wochen Lockdown in der Schweiz haben den Unternehmen einen neuen digitalen Operationsmodus aufgezwängt, für welchen CIOs und CDOs über Jahre gekämpft hatten. Plötzlich sind digitale Arbeitsmethoden und Geschäftsprozesse selbstverständlich oder werden eingefordert, die bisher beim operativ tätigen Management nur geringe Priorität hatten.
Aber sind die Unternehmen wirklich bereit, diesen neuen digitalen Future Mode of Operation (FMO) effizient und effektiv umzusetzen?
Genau diese Frage ist eines der Fokusthemen der neuen #competence CALL-Serie, ab dem 21. August 2020..
Beantwortete Fragen aus der 1. Serie (März bis Juni 2020) finden Sie hier:
Ist Ihre Frage nicht beantwortet? Dann teilen Sie uns diese mit!
Laufende Kommunikation zu COVID-19 mit allen für die Firma relevanten Regelungen wie zum Beispiel:
Aufgrund des Risikos, dass in naher Zukunft Mitarbeiter aufgrund von Krankheit ausfallen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass Mitarbeiter, Führungspersonen und ihre Stellvertreter getrennt arbeiten und keine physischen Berührungspunkte mehr haben. Ansonsten besteht das Risiko, dass Teams sehr starke Produktivitätseinbussen haben
Dieser täglicher Jour-Fix des Teams via Video-Konferenz schafft ein Gefühl der Zusammenarbeit. Auch Chat-Gruppen für den täglichen Austausch fördern dies. Diverse Co-Working-Tools stehen aktuell kostenlos oder zu reduziertem Preis zur Verfügung (e.g. Microsoft Teams, Google Suite Pro etc.).
Im Gespräch mit Frau Monika Keller, Leiterin des Krisenstabs in Greifensee und Schwerzenbach, hat sich das Problem gezeigt, dass durch die Krise kein Teamspirit im herkömmlichen Sinne entstehen konnte. Viele mussten zusammenarbeiten, ohne sich vorher richtig gekannt zu haben. Hier konnte ein Teamspirit durch die Handlungen entstehen: Man konnte als Team verfolgen, welche Probleme gelöst wurden und durch das Engagement des einzelnen ist so ein Teamspirit entstanden.
Für grosse Workshops mit unterschiedlichen Teams ist die Vorbereitung sehr wichtig, dabei ist es empfehlenswert, die Themen am Anfang schriftlich zu definieren.
Bei einem erfolgreich virtuell durchgeführten Projekt gab es zu Beginn Kick-Offs, um die Agenda zu besprechen, gefolgt von Breakout-Sessions, bei denen die Zeit vorgegeben wurde und am Schluss gab es ein gemeinsames Meeting. Bei diesem virtuellen Workshop wurden alle bearbeiteten Dokumente auf einer Ablage/Datei gespeichert, dies half dem Projektleiter später beim Protokoll.
Alle Teilnehmer waren im Umgang mit virtuellen Meetings schon geschult. Im Feedback wurde die Qualität des Meetings sehr gelobt, sie sei sogar besser als vor Ort gewesen. Wichtig sind somit eine saubere Organisation und klare Aufgabenverteilung.
Virtuelle Meetings brauchen klare Spielregeln, wie z.B. das Einhalten der Zeit, die Wahl der besten Verbindung (Video) und das Ausreden-Lassen der Teilnehmer. Ein Meeting sollte eine minimale Protokollierung beinhalten.
Bei grösseren Meetings sollte man Tools verwenden (z.B. Sli.do), um Votings durchzuführen, da bei vielen Teilnehmern ein Voting via Sprache schwieriger wird.
Eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Workshop ist, dass die Teilnehmer in der Gruppe partizipieren. Dafür empfiehlt sich zu Beginn eine Begrüssung und eine klare Struktur. Bei grösseren Gruppen haben sich sogenannte Breakout-Sessions als positiv erwiesen, also die Einteilung in kleinere Gruppen in separaten "Räumen". Weiter sollte darauf geachtet werden, dass die Teilnehmer immer wieder miteinbezogen werden, z.B. auch durch Kurzumfragen (Beantwortet durch Frau Frankhauser)
Mit 3 oder mehr Personen im Call sollte der Ton auf stumm gestellt werden und das Mikrofon nur eingeschaltet werden, wenn man etwas sagen möchte.
Falls die Verbindungsqualität schlecht ist, kann es helfen, das Videobild auszuschalten. Auch in diesem Fall nur das Video einschalten, wenn man etwas sagen möchte. Dabei ist aber Vorsicht geboten, da durch das Video die Gruppendynamik gesteigert werden kann.
Ab 5 Personen sollte der Moderator die Teilnehmer dazu bewegen, etwas zu sagen, da viele schnell in die Anonymität gehen können und sich dann nicht mehr richtig beteiligen.
In der Führung wird man momentan mit Problemen und Situationen konfrontiert, auf die man nicht vorbereitet ist. Zum Beispiel können Mitarbeiter von einem auf den anderen Tag ins Militär eingezogen werden oder Arbeitnehmer können riskant handeln. Als Führungskraft ist es wichtig, dass hier auf den Menschenverstand appelliert wird und Regeln gesetzt werden, jedoch keine Verbote. Auch wenn ein Arbeitnehmer die Situation anders wahrnimmt, sollte er dennoch Rücksicht auf die Arbeitskollegen nehmen.
Der Lockdown des Bundes führte zu einer schnellen Umgestaltung des Arbeitswesen. Durch das Home Office und den notwendigen Tools für online Meetings ist vor allem die Sicherheit eine grosse Herausforderung. Es braucht einerseits ein Vertrauen auf die Sicherheit der verwendeten online Tools, andererseits auch klare Regeln, wo welche Daten stehen dürfen und wie diese im Home Office geschützt werden können (beantwortet durch Herrn Oliver Fischer).
Vor allem zu Beginn des Lock Downs brauchte es Toleranz in Bezug zu den technischen Erfahrungen. Nicht jeder verfügte über das gleiche Wissen und so entstanden verschiedene Probleme. Disziplin wurde zu einem entscheidenen Faktor, den nicht jeder gleich gut umsetzten konnte. Auch der Zugang zu den Arbeitsmitteln konnte aus Sicherheitsgründen nicht überall gewährleistet werden. Die ganze Arbeitsweise musste so angepasst werden, statt physischem Whiteboard gibt es virtuelle Coworking Tools (z.B. Mindmap, Onenote, Lucidchart). Der Arbeits-Alltag beginnt früher und endet später. (Beantwortet durch Frau Feuz).
Auch im Gespräch mit Frau Keller bestätigte sie, dass trotz Vorbereitungen für eine Krise, der Umgang an die Situation angepasst werden musste und man sich nicht auf die "alten" Methoden stürzen sollte. Weiter werden in der Krise immer wieder neue Lücken auftauchen. Eine der grössten Probleme, die sich Frau Keller stellte, war das Fehlen der notwendigen Kommunikation und Kommunikationsmittel, um jeden über die Beschlüsse zu informieren. Dieses Problem konnte durch Medienmitteilung, Plakaten und Medieninterviews in Form von WhatsApp Sprachnachrichten behoben werden.
Die "alte" Normalität, wie wir sie kannten, wird nach dem Lockdown erstmal nicht wiederkommen. Stattdessen wird eine neue Normalität eintreten, bei der die Empfehlungen des Bundes weiterhin befolgt werden. Flexibilität im Home Office, meiden der Stosszeiten und Auflagen in Restaurant/Läden werden weiterhin bestehen (beantwortet durch Herrn Daniel Gubler).
(Die Liste ist nicht abschliessend)
Die Risiken der Datensicherheit sind durch die Corona-Krise und dem damit verbunden Home Office angestiegen. Damit die Datensicherheit weiterhin gewährt werden kann, braucht der User ein Endgerät, welches über die nötigen Sicherheitseinstellungen verfügt. Folgende Sicherheitsmassnahmen sind - auch nach der Corona-Krise - zu empfehlen:
(Beantwortet durch Herrn Michael Kistler)
Aufgrund der Gen-Mutation kann die Herkunft des Viruses mit grosser Wahrscheinlichkeit auf einen Ursprugsherd in Wuhan, China zurückverfolgt werden.
Anfang April führte Gryps eine Umfrage mit 320 schweizerischen KMU, welche folgende Ergebnisse ergab:
Grundsätzlich gilt es die technologischen Möglichkeiten der verwendeten Tools auszunutzen. Es gibt auf Youtube für alle gängigen Konferenz-Tools (Teams, Zoom, Hangout etc.) gute kurze Tutorials. Es empfiehlt sich, Zeit zu verwenden, diese zu konsultieren und die Möglichkeiten mit dem Team zu besprechen.
Bei zoom.us können zum Beispiel die Teilnehmenden von der Moderation für eine bestimmte Zeit in einzelne Sub-Gruppen aufgeteilt werden. Nach Ablauf dieser Breakout-Session werden die Konferenzteilnehmenden wieder der Hauptkonferenz zugeschaltet.
Durch Covid-19 haben sich viele Firmen intensiver mit den neuen Technologien auseinandergesetzt, welche den Arbeitsprozess auch nach der Krise vereinfachen können. Zusätzlich können Arbeitgeber die Wirksamkeit des Home-Offices direkt erkennen.
Das Corona-Virus hat unseren Alltag und das Leben stark verändert. Trotz dieser schwierigen Lage verdeutlichen immer mehr Apps, dass die Menschen bereit sind einander zu helfen und auch mehr Spenden für Hilfsorganisationen wie Tel 143 getätigt werden. Der Corona-Virus kann als ein grosses sozialevolutionäres Experiment gesehen werden, indem Zusammenarbeit und globale Resilienz getestet werden. Daraus ergeben sich geeignete soziale Kooperationsformen der Solidarität. Die Erkenntnis aus dem Corona-Virus wird für Firmen in zukünftigen Krisen eine enorme Rolle spielen. Auch die Transformation und Geschwindigkeit der Reaktion verdeutlicht die Resilienz der Gesellschaft. Mitarbeiter sollen besser geschult werden, wie man mit einer solchen Krise umgeht und wie man diese überlebt.